Wissenswertes A–Z

Wissenswertes A–Z

A

Der 1950 gegründete aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. lieferte Informationen für die Landwirtschaft und die Ernährungsinteressierte. Ursprünglich bestand die Aufgabe des Vereins darin, Landwirte über Möglichkeiten zur Produktionssteigerung zu informieren und so in der Nachkriegszeit die Ernährung der deutschen Bevölkerung sichern zu helfen. Im Zuge veränderter Ernährungsgewohnheiten fusionierte der aid 1977 mit dem „Bundesausschuss für volkswirtschaftliche Aufklärung“ und dem „Kontaktbüro Verbraucheraufklärung“ und erhielt zusätzlich die Aufgabe, Verbraucher über Lebensmittel und gesunde Ernährung zu informieren und aufzuklären. 2016 wurde der Verein aufgelöst. Unter dem Dach der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden die ernährungsbezogenen Aktivitäten dem neu geschaffenen BZFE (Bundeszentrum für Ernährung) bzw. für die Landwirtschaft dem Bundesinformationszentrum für Landwirtschaft (BZL) zugeordnet.

B

Die BZgA ist eine obere Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Sie verfolgt die Ziele Gesundheitsrisiken vorzubeugen und gesundheitsfördernde Lebensweisen zu unterstützen. Dabei orientiert sie sich an den zur jeweiligen Zeit vorhandenen dringlichen Gesundheitsproblemen. Als Fachbehörde für Prävention und Gesundheitsförderung entwickelt sie Strategien und setzt sie in Kampagnen, Programmen und Projekten um. Zur ständigen Weiterentwicklung der Prävention und Gesundheitsförderung gehört auch der internationale Erfahrungsaustausch zu ihren Aufgaben. Ein Beispiel für eine bundesweite Kampagne ist die Aids-Aufklärungskampagne „Gib Aids keine Chance“.
Das BZfE, angesiedelt bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), führt die Aufgaben des aid infodienstes weiter. Es ist das Kommunikations- und Kompetenzzentrum für Ernährungsfragen in Deutschland. Zu den Initiativen des BZfE gehören u.a. das Nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ), das Netzwerk Gesund ins Leben, der Nationale Aktionsplan „inForm“. Nachhaltiger Konsum und Vermeidung von Lebensmittelverschwendung sind weitere Themen.

C

ein englischsprachiger Begriff, der „Bewältigung“ bedeutet.. Gemeint ist ein bewusst eingesetztes Verhalten zur Bewältigung von Stress bzw. belastenden Situationen.

D

Die DGE hat ihren Sitz in Bonn und unterhält Sektionen in den Bundesländern. Die Sektionen beraten u.a. Kitas und Schulen kostenlos zu Themen der Ernährung. Für Kita-, Schul-, Senioren-, Krankenhaus- und Berufsverpflegung brachte die DGE Qualitätsstandards heraus. Einrichtungen und Unternehmen können sich auf eigenen Wunsch für die Umsetzung zertifizieren lassen. Die DGE Sektion in S-H hat ihren Sitz in Kiel, sie bietet auch Projekte und Fortbildungen an. https://www.dge-sh.de/

F

Das „neue“ FKE ist angesiedelt bei der Universitätskinderklinik Bochum. Es führt die anwendungsorientierten Forschungsschwerpunkte des ehemaligen Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund (FKE) zu Ernährung und Prävention bei gesunden Kindern fort. Zentrales Ziel ist die Förderung der Gesundheit von Kindern und die Prävention ernährungmitsbedingter Krankheiten wie Adipositas und Diabetes (im späteren Leben) durch eine gesunde Ernährung von Anfang. Vor allem die Machbarkeit und Wirksamkeit von Ernährungsempfehlungen für gesunde und kranke Kinder und Möglichkeiten für einen erfolgreichen Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse an Multiplikatoren und in die Lebenswirklichkeit von Kindern hinein ist einer der Ansprüche.

G

1986 verabschiedete die WHO die „Ottawa-Charta“, die die Grundlage für die Gesundheitsförderung darstellt. Während es bei der Krankheitsprävention um das Ausschalten oder Minimieren geht, liegt der Schwerpunkt bei der Gesundheitsförderung auf einer Stärkung der Schutzfaktoren.
Hinter dem Begriff Gesundheitskompetenz verbirgt sich laut Bundesgesundheitsministerium die Fähigkeit einer Person Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und praktisch umsetzen zu können.
Der Landespräventionsrat Niedersachsen bietet mit der Grünen Liste Prävention einen Überblick über verfügbare Präventionsprogramme in Deutschland. Sie wird laufend aktualisiert. In der Datenbank sind evaluierte Präventionsprogramme nach der Aussagekraft der jeweiligen Evaluationsstudien eingruppiert. www.gruene-liste-praevention.de

K

N

Das NQZ ist das "Nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule". In den meisten Bundesländern existieren die Vernetzungsstellen Kitaverpflegung und Vernetzungsstellen Schulverpflegung, in Schleswig-Holstein in Trägerschaft der DGE. https://www.nqz.de/vernetzungsstellen/vernetzungsstellen-kitaverpflegung/ Im Jahr 2016 wurde das NQZ vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft  (BMEL) als zentraler Ansprechpartner auf Bundesebene für die Vernetzungsstellen eingerichtet. Aufgabe des NQZ ist die Koordination und Weiterentwicklung von Maßnahmen und Initiativen rund um gutes Kita- und Schulessen auf Bundesebene. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft  (BMEL)
Der nationale Aktionsplan „inForm“ ist eine Initiative zur Förderung eines gesunden Lebensstils mit mehr Bewegung und ausgewogener Ernährung. Auf der Website www.in-form.de gibt es weitere Informationen wie Fachbeiträge, praktische Tipps und Materialien
Das Netzwerk hat die Förderung eines gesunden Lebensstils in der Schwangerschaft und den ersten drei Lebensjahren zum Ziel. Es stellt Wissen über die gesunde Ernährung, Bewegung und Allergievorbeugung bereit und versetzt alle beteiligter Berufsgruppen in die Lage übereinstimmend zu handeln. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und Teil des nationalen Aktionsplans "IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung". https://www.gesund-ins-leben.de

P

Unter Prävention versteht man zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, das Risiko der Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern.

Präventive Maßnahmen lassen sich nach dem Zeitpunkt, an dem sie ansetzen unterscheiden: primäre, sekundäre oder tertiäre Prävention.   Primäre Prävention setzt bei gesunden Menschen an und zielt darauf ab, Krankheiten zu verhindern. Zivilisationserkrankungen wie Diabetes mellitus, Übergewicht usw. können in vielen Fällen durch eine gesundheitsbewusste Lebensweise und gesundheitsförderliche Lebensbedingungen verhindert oder verzögert werden.
Sekundäre Prävention Krankheiten sollen möglichst früh erkannt und das Fortschreiten verhindert werden. Vorsorgeuntersuchungen sind ein Beispiel für diesen Ansatz. Die sekundäre Prävention wendet sich gezielt an Personen, bei denen Risikofaktoren vorliegen. Tertiäre Prävention hat das Ziel, Krankheitsfolgen bei bereits erkrankten Menschen zu mildern, einen Rückfall bei schon entstandenen Krankheiten zu vermeiden und die Verschlimmerung der Erkrankung zu verhindern.

Die genannte Klassifikation wird zunehmend von der Einteilung nach Zielgruppen abgelöst: Universell ausgerichtete Präventionsmaßnahmen sprechen die breite Öffentlichkeit oder eine Bevölkerungsgruppe (z. B. Jugendliche der 7. Klassen) an, unabhängig davon, ob ein Risiko für eine Erkrankung oder problematische Verhaltensweisen vorliegt. Selektive Präventionsmaßnahmen richten sich an Personen, bei denen Risikofaktoren vorliegen, sich allerdings noch keine Erkrankung zeigt. Indizierte Prävention richtet sich an Personen, bei denen bereits Vorstufen einer Erkrankung eingetreten sind.

Präventionskurse helfen Krankheiten vorzubeugen und eine gesündere Lebensweise zu erlernen. Die Krankenkassen unterstützen die Teilnahme an Präventionsangeboten aus den Bereichen Ernährung, Entspannung, Bewegung und Sucht. Auf der Internetseite Ihrer Krankenkasse finden Sie förderfähige Kursangebote in der Region.
Die WHO definiert psychische Gesundheit als einen Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.

R

Unter Resilienz versteht man die Fähigkeit eines Menschen erfolgreich mit belastenden Lebenssituationen umzugehen. Diese psychische Widerstandsfähigkeit ist nicht angeboren sondern entwickelt sich auf Basis von Schutzfaktoren. Die Resilienz zeigt sich variabel und situationsspezifisch. Das bedeutet, dass Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in der einen Situation widerstandsfähig sind, zu einem anderem Zeitpunkt bzw. einer anderen Situation verletzlich sein können.
Unter Ressourcen – im Sinne von Gesundheitsressourcen – versteht man die Gesamtheit aller gesundheitsförderlichen bzw. -schützenden persönlichen und sozialen, aber auch körperlichen und psychischen Reserven
Soziale, ökonomische oder biologische Bedingungen oder Verhaltensweisen, die für eine höhere Anfälligkeit bei bestimmten Erkrankungen, einen schlechteren Gesundheitszustand oder auch eine Verletzungsgefahr verantwortlich gemacht werden können.

S

Die zentrale Frage lautet hier „was hält Menschen trotz vieler Belastungen gesund?“ Der israelische Medizinsoziologe Aaron Antonovsky prägte in den 1980er Jahren den Begriff Salutogenese. Ein Gegensatz zur (damals) vorherrschenden Blickrichtung auf die Entstehung von Krankheit (Pathogenese). Antonovskys Flussmetapher verdeutlicht sein Konzept. Während ein Arzt mit pathogenetischer Sichtweise Menschen mit hohem Aufwand aus einem reißenden Fluss retten möchte, geht es bei der Salutogenese darum, den Menschen zu einem guten Schwimmer zu machen. Was also hilft ihm, die Stromschnellen und Strudel zu meistern? Es geht somit darum, die Ressourcen der jeweiligen Person zu finden und zu fördern.
Faktoren, die eine schützende und stabilisierende Wirkung auf die Gesundheit haben wie Selbstwirksamkeit, Optimismus; Problemlösefertigkeiten (persönliche Schutzfaktoren) oder umweltbezogene Faktoren (Familie, Freunde, Gesellschaft). Schutzfaktoren können den Einfluss von Risikofaktoren ausgleichen.

V

Präventionsmaßnahmen, die am individuellen Verhalten ansetzen (z.B. Stressmanagement-Kurs) bezeichnet man als Verhaltensprävention.
Die Verhältnisprävention setzt bei den Lebensverhältnissen an, also z.B. dem Essen in der Schulmensa oder dem Rauchverbot in Gaststätten.
Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung ist angesiedelt bei der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) und unterstützt Schulen rund um die Themen Essen und Trinken. Ziele der Aktivitäten sind u.a. die Verbesserung des Speisenangebots für Kinder und Jugendliche, die Erhöhung der Akzeptanz für optimierte Speisenangebote. www.dge-sh.de/angebote.html

W

Die Weltgesundheitsorganisation wurde 1948 mit dem Ziel gegründet, für alle Völker das höchstmögliche Gesundheitsniveau zu erreichen. Zu den unterschiedlichen Aufgaben der WHO gehört das weltweite Koordinieren von internationalen und nationalen Aktivitäten, die dem Kampf gegen gefährliche Infektionskrankheiten dienen, wie z. B. Grippe, HIV, Malaria und natürlich auch Corona. Zur Vorbeugung von Pandemien fördert sie globale Impfprogramme und entwickelt Programme gegen gesundheitsschädliche Risikofaktoren wie Tabakkonsum oder Übergewicht. Von der WHO wurden verschiedene Aktionstage initiiert wie z. B. der Weltaidstag am 01.12.

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